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Der andere Geschmack – Vietnam

 

In Vietnam spricht man nicht über seine Gefühle, man transportiert sie über das Essen, schreibt Kim Thúy in der Einleitung zu einem ungewöhnlichen Kochbuch. Ihrer Freundlichkeit Ausdruck verleihend geben sich die Vietnamesen daher auch alle Mühe, uns Ihre (Ess-) Kultur näher zu bringen.

Wenn die Vietnamesen eines beherrschen, ist es das, ihre Speisen und Lebensmittel auch den Reisenden zu präsentieren. Zimperlich sollte man allerdings nicht sein – schon gar nicht beim Besuch eines örtlichen Marktes. Hier gibt es alles – von Gemüse und allerlei Getier über Stände mit Trockenfisch bis zu Garküchen – Vietnamesen lieben Essen. Und allerhand doch recht Exotisches und für unsere Gaumen eher auch Unappetitliches findet sich hier. Der erste Besuch eines vietnamesischen Marktes stellt unsere westlichen Gemüter daher auf eine harte Probe. Von gegrillten Kakerlaken und Heuschrecken über eingelegte Maden bis hin zu Kleintieren (die wir als Haustiere halten) und hier als „normales“ Fleisch gelten. Vegetarier ist in Vietnam, wer „no dogs, no cats, no rats“ isst, habe ich einmal gelesen – ganz nach dem Motto: „Man ist, was man isst“….

Immer der Nase nach

An einer Honigwabe lutschend geht es für uns nach Hoi An. Es wird Zeit, dass wir lernen, aus den in Vietnam heimischen Zutaten selbst etwas zuzubereiten, meint unser Guide Ngan schmunzelnd. Also ab aufs Fahrrad und quer durch eine Lagunenlandschaft ins Herb-Village Tra Que, ein für seinen Gemüseanbau bekannten Ort.  „Tra Que“ bedeutet soviel wie „Zimt-Tee“ und bezog seinen Namen aus den Aromen dieses Areals. Ein beschauliches und wunderbar duftendes Dorf, das als eine Art gemeinnützige Farm betrieben wird, in dem den dort lebenden Menschen ein Stück Land für den Anbau zur Verfügung gestellt wird. Über 40 Gemüse- und Kräutersorten werden hier angepflanzt. Schon von Weitem ist unser Geruchssinn gefordert: Das Aroma von Minze und Basilikum dringt in die Nase, vermischt mit süßlichen und fremden Nuancen, die von den Gärten herüber wehen. Mit Kochmützen und Schürzen bestückt weist uns ein gutgelaunter Koch in die Geheimnisse der vietnamesischen Küche ein. Und so kreieren wir bánh xèo, eine Art Pfannkuchen, der mit verschiedenen Gemüsen, Shrimps und Hähnchenfleisch gefüllt wird und köstlich schmeckt!

Ohne Suppe geht gar nicht

Das Zauberelixier heißt Phở  : Eine dampfende Suppe mit Huhn, Reisnudeln, Koriander, Zitronengras und weiteren Gewürzen. Eine Portion Phở garantiert einen guten Start in den Tag und wird von den Vietnamesen vorwiegend zum Frühstück genossen, erklärt Ngan. Die beste Phở gibt es in einer der zahlreichen Garküchen, die in den Städten die Straßenränder säumen. In der Altstadt Saigons führt Ngan durch verwinkelte labyrinthartige Gassen, zwischen Hunderten von hupenden Motorrollern in einen Hinterhof. Neugierige Blicke folgen den Westlern, die es sich jedoch nicht nehmen lassen, hier auf roten Plastikstühlen in einem OP-artigen Raum ihre Noodle Soup zu schlürfen. Danach noch einen Kaffee, möchte Ngang wissen?  Aufgegossen wird er am Tisch mit einer Art Blechaufsatz auf der Tasse, von welchem er in süße Kondensmilch tröpfelt. Und wer es noch etwas exotischer mag, bekommt Eierkaffee (CÀ PHÊ TRỨNG) – entstanden in einer Zeit, als Milch knapp war und mit Eigelb gestreckt wurde: Dickflüssig, süß und geschmackvoll.

Experimentierfreude und neben einem offenen Geist auch ebendiesen Gaumen – wer damit nach Vietnam reist, dürfte staunen, genießen und Ungewöhnliches erleben! In diesem Sinn…lassen Sie es sich schmecken!

©Susanne Pinn

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