Ein Ort der Stille und Größe: Schon beim ersten Anblick der Sultan-Qaboos-Moschee in Maskat war ich überwältigt. Das blendend weiße Marmorensemble, das sich majestätisch gegen den blauen Himmel abzeichnete, wirkte wie ein stiller Wächter über der Stadt – würdevoll, erhaben und einladend.
Die Moschee wurde auf Wunsch von Sultan Qaboos bin Said, dem ehemaligen Herrscher des Oman, erbaut. Er war ein Visionär, der nicht nur die Modernisierung seines Landes einleitete, sondern auch großen Wert auf Kultur und Toleranz legte. Diese Moschee ist sein Vermächtnis – ein Ort, der die Spiritualität, Kunstfertigkeit und Offenheit des omanischen Volkes widerspiegelt. Besonders schön finde ich, dass Sultan Qaboos sie nicht nur für Muslime errichten ließ, sondern ausdrücklich auch für Besucher anderer Religionen zugänglich machen wollte.
Bereits beim Betreten des Innenhofs spürte ich eine besondere Ruhe. Die klaren Linien der Architektur, die harmonische Symmetrie und die fein gearbeiteten Ornamente an Säulen und Bögen strahlten eine zeitlose Eleganz aus. Als wir die Hauptgebetshalle betraten, verschlug es mir wirklich den Atem. Unter der riesigen, kunstvoll gestalteten Kuppel hing ein über 14 Meter hoher Swarovski-Kronleuchter – einer der größten der Welt. Er funkelte in tausend Facetten und tauchte den Raum in ein warmes, goldenes Licht.
Der Boden war mit einem handgeknüpften Teppich bedeckt, der allein über vier Jahre lang in Iran gefertigt wurde. Ich konnte kaum glauben, dass jedes Muster, jede Farbe durch die Hände von Kunsthandwerkern ging. Mich berührte besonders die Atmosphäre in der Moschee. Trotz der Größe wirkte sie nicht einschüchternd, sondern wie ein Ort der inneren Einkehr. Dieser Ort hatte mir nicht nur architektonisch, sondern auch seelisch etwas gegeben – eine Erinnerung an Schönheit, Stille und das Verbindende im Glauben.